Exklusivinterview mit Fantasy- und Science-Fiction-Autor Rüdiger Zuber

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Rüdiger ZuberSeit einigen Jahren veröffentlicht Rüdiger Zuber aus Offenburg in Eigenregie Bücher in den Bereichen Fantasy und Science Fiction, die in Sachen Professionalität zur Spitze der Selfpublisher-Szene gehören. Nach mehreren Novellen präsentierte er im März mit »Drachenjagd« einen klassischen Fantasyroman, der jede Beachtung wert ist. Im Interview mit www.leserkanone.de sprach Zuber über seine Inspirationen, seine Erfahrungen mit dem deutschen Buchmarkt und über zwielichtige Zwerge.

– Herr Zuber, im März veröffentlichten Sie mit »Drachenjagd« Ihr aktuellstes Buch. Könnten Sie Ihren Roman dem Teil unserer Leser, die von ihm bisher noch nicht Notiz genommen haben, kurz mit eigenen Worten vorstellen?

Drachenjagd erzählt die Abenteuer Aidans, eines jungen Schwerkämpfers, der die Elfenlande bereist und als Held in die Geschichtsschreibung eingehen will. Das Problem ist, dass so ziemlich jede Taverne des Landes mit Helden überfüllt ist, die alle das gleiche Problem haben: Es gibt keine Arbeit. Alle großen Heldentaten sind vollbracht, alle gefährlichen Ungeheuer bereits erlegt. Da trifft Aidan einen zwielichtigen Zwerg, der ihm die Legende eines schwarzen Drachens erzählt, der ein Dorf inmitten des sagenumwobenen Düstergebirges tyrannisieren soll. In seiner Aufregung wischt Aidan alle Bedenken zur Seite und bricht gleich am nächsten Morgen auf, die Bestie zu suchen und zu erschlagen. Und der Zwerg scheint tatsächlich die Wahrheit gesagt zu haben. Aber Aidan ist nicht im Mindesten auf das vorbereitet, was ihn in den Tiefen des Düstergebirges erwartet und im Duell mit der Bestie wird sein Mut auf eine schwere Probe gestellt …

– Den Lesern welcher anderer Autoren oder welcher anderen Romane würden Sie Ihr Buch ans Herz legen? Haben Sie literarische Vorbilder, oder haben Sie Ihren eigenen Stil auf andere Weise gefunden? Was sind Ihre eigenen Lieblingsbücher?

Drachenjagd ist ganz bewusst klassische Fantasy (Elfen, Drachen, Helden, Magie), allerdings mit starkem Humor-Einschlag. So manches Klischee wird augenzwinkernd auf die Schippe genommen und wer gerne schmunzelt, ist hier mit Sicherheit gut aufgehoben. Fans von blutrünstigem Gemetzel werden dagegen nicht unbedingt auf ihre Kosten kommen. Das soll aber nicht heißen, dass das Buch keine Action oder epischen Schlachten bieten würde – ganz im Gegenteil!

Jeder Autor hat literarische Vorbilder – ob er es zugibt oder nicht. Manch einer munkelt, dass man Drachenjagd an der einen oder anderen Stelle anmerken würde, dass der Autor (zu?) viel Terry Pratchett gelesen hätte, aber ich würde mir niemals anmaßen, mich mit ihm zu vergleichen. Ich liebe seinen tiefgründigen Humor und habe fast alle seine Bücher gelesen, viele davon mehrmals, zweifelsohne hat das Spuren hinterlassen. Weitere Vorbilder sind Tolkien mit dem Herrn der Ringe, Tad Williams, Robert Jordan, die großen SF-Klassiker, angefangen bei Asimov, Clarke, Heinlein und vielen, vielen anderen.

– Vor »Drachenjagd« beschränkten Sie sich bis dato auf das Veröffentlichen von kurzen Geschichten bzw. Novellen. Was hat Sie dazu bewogen, dieses Mal einen ganzen Roman zu schreiben?

Die Leser. Ich nehme jedwede Kritik in Form von Rezensionen, E-Mails, PNs in Foren sehr ernst, schaue mir an, was den Lesern an meinen Büchern gefallen hat – und was nicht. Und ein Punkt wurde von fast jedem Leser bemängelt: »Zu kurz«. Also war klar, da muss was Längeres her! Und da mir Aidan, der Protagonist aus »Drachenjagd« ans Herz gewachsen ist, habe ich aus der 2012 bereits veröffentlichten 100-Seiten-Novelle einen knapp 300-seitigen Roman gemacht und damit den Grundstein für eine humorvolle Fantasy-Reihe gelegt, Ideen für spannende Fortsetzungen habe ich zuhauf. Passenderweise war die erste Reaktion auf Drachenjagd wieder: »Zu kurz«. Vielleicht werte ich es dieses Mal einfach als Kompliment und sorge für baldigen Nachschub!

– Sieht man sich die erfolgreichsten Autoren speziell bei Amazon an, so veröffentlichen diese fast ausschließlich Liebesromane oder Genremischungen mit stark romantischem Einschlag. Ihre bisherigen Veröffentlichungen konnte man hingegen grob den Bereichen Science Fiction und Fantasy zuordnen. Zwangsläufig besetzen Sie damit Nischen, in der es derzeit viel schwieriger ist, große Aufmerksamkeit zu finden. Da es nicht die Platzierungen in Verkaufscharts sind, was ist dann Ihr Antrieb beim Verfassen Ihrer Geschichten? Wie sind Sie ursprünglich zum Schreiben gekommen? Und denken Sie, dass sich der Wind einmal drehen wird und auch Bücher wie die Ihren in den Blickpunkt deutlich größeren Interesses rücken werden?

Wie Andreas Eschbach einmal gesagt hat, sollte man nur das schreiben, was man auch liest. Ein sehr guter Rat, wie ich finde. Und diesen beherzige ich auch und schreibe in den Genres, in denen ich meine Lieblingsbücher habe. Würde ich nur für Geld schreiben, wäre das keine schlaue Vorgehensweise, aber ich schreibe Geschichten, die ich selbst gerne lesen würde. Auf meinem Laptop gibt es einen Ordner voller Word-Dokumente mit spannenden Ideen, von SF-Serienkiller-Thrillern über Utopien bis hin zu Dark Fantasy, manche komplett ausgearbeitet mit Protagonist, Antagonist und Plot bis hin zum Finale. Jedes Mal, wenn ich lese, habe ich weitere Ideen, somit ist das Schreiben für mich auch eine Möglichkeit, den Kopf wieder freizubekommen. Und es macht mir einfach Spass, es ist wie eine Sucht, der man unmöglich widerstehen kann.

Es würde mir nicht übermäßig schwerfallen, Bücher zu schreiben, die den »Geschmack« der Charts widerspiegeln, aber daran habe ich keinerlei Interesse. Ich hoffe vielmehr darauf, dass entweder in den Nischen genug Platz für meine Geschichten ist, oder dass irgendwann die klassische SF & Fantasy wieder ihre 15 Minuten Ruhm bekommen. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass der Markt sich kontinuierlich verändert – und SF & Fantasy werden niemals gänzlich aussterben, dafür sind sie viel zu spannend.

– Ihre Bücher erschienen bis daher ausschließlich als E-Book. Viele Autoren sehen in E-Books hingegen eine Bedrohung für ihr Einkommen und eine Gefährdung ihres Urheberrechts. Große Verlage sorgen mit hohen Preisen für E-Books sogar scheinbar gezielt dafür, dass der Anteil digitaler Bücher im deutschen Sprachraum im internationalen Vergleich eher gering bleibt. Was hat Sie zu der Entscheidung gebracht, auf Taschenbuchausgaben ganz zu verzichten, und wie stehen Sie allgemein zum digitalen Buch?

Vor ein paar Jahren dachte ich, niemals auf gedruckte Bücher verzichten zu können – bis ich meinen ersten Kindle bekommen habe. Als Leser finde ich es einfach ungemein praktisch, mit einem vergleichsweise winzigen und leichten Reader in den Zug oder den Urlaub zu gehen, abgesehen davon sind Herr der Ringe oder die Tad Williams Bücher als gebundene Ausgaben keine Leichtgewichte beim Lesen. Und dann bin ich doch tatsächlich einmal auf der Couch mit einem 1100-Seiten-Buch (Überformat und gebunden!) in der Hand eingeschlafen. Es hat beim Fallen aufs Parkett nicht nur mich aus dem Schlaf gerissen …

Als Autor bin ich den »leichten« Weg gegangen und habe mich über das Selfpublishing an die Öffentlichkeit gewagt, da ich keine Lust hatte, mit meinen – für den Mainstream garantiert ungeeigneten – Geschichten bei den Verlagen Absagen sammeln zu gehen. Ich finde die Umbruchstimmung auf dem Markt jedenfalls sehr interessant und freue mich darüber, dass auch unbekannte Autoren ohne allzu große Hürden veröffentlichen können. Natürlich sind auch viele Ausfälle darunter, aber man kann umgekehrt auch nicht gerade behaupten, dass jeder Verlagsautor automatisch ein Goethe wäre …

– Was wünschen Sie sich vom deutschsprachigen Buchmarkt und von Ihrer Leserschaft im Speziellen? Haben Sie in den vergangenen Jahren als Autor spezielle Eindrücke gesammelt oder gibt es Vorschläge und/oder Kritikpunkte, die Sie mit Ihren Lesern teilen oder ihnen mitteilen möchten?

Wenn man das erste eBook veröffentlicht, träumt man noch von Ruhm und Erfolg, beim mittlerweile Zehnten ist man doch ziemlich ernüchtert. Es ist nicht leicht, sich einen Namen zu machen und Leser zu finden, aber wenn man es doch mal geschafft hat, kann es ungemein befriedigend sein. Trotzdem liegt noch ein langer und harter Weg vor mir, dessen bin ich mir bewusst. Von daher auch eine Bitte an alle Leser: Wenn euch das Buch eines Autoren gefällt (das gilt für alle Selfpublisher), dann posaunt es heraus, je öfter und lauter, desto besser. Wir haben leider keine millionenschwere Marketing-Maschinerie im Rücken, wir haben nur euch Leser als Unterstützung. Nutze die Macht, Lu … äh … Leser! Im Gegenzug versprechen wir, unser Bestes zu geben.

– Was können wir von dem Autor Rüdiger Zuber in Zukunft erwarten? Sind bereits neue Buchprojekte in Planung?

Hoffentlich noch viel. Wenn es nach mir geht, sind für die nahe Zukunft zwei Fantasy-Serien und ein recht düsterer und harter SF-Thriller geplant, Ideen gibt es jedenfalls genug. Im Jahr 2015 würde ich gerne noch zwei Projekte fertigstellen, sofern mein »Brotjob« das zulässt. Das wäre zum einen die Fortsetzung von »Drachenjagd«, »Im Bann des Seelentöters«, und danach der SF-Thriller »Lichtbringer«. Bei beiden steht der komplette Plot, das Fantasy-Buch ist zu ca. 1/3 fertig, der SF-Thriller ist derzeit noch im letzten Planungsstadium. Wie es danach weitergeht – das liegt auch an den Lesern und dem Feedback …

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Quelle: Exklusivinterview mit Fantasy- und Science-Fiction-Autor Rüdiger Zuber

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